Hi,
ja in der Tat wird bei SHW (Schwäbischen Hüttenwerken Tuttlingen) Bremsenbestandteile gebaut.
Aber wer nun genau Bremsen herstellt und wie wo was genau gemacht wird das ist immer so eine Sache, ich könnte einiges erzählen wer wo für welches Unternehmen mit xyz zusammen etwas produziert. Bremboscheiben werden nicht unbedingt bei BREMBo hergestellt, Brembo gehört einigen Herstellern von Autos wie auch Autozubehör. Teves ist bei Brembo wie auch VW/Audi stark eingebunden...
Naja egal...
also was HGP oder einige andere Tuner genau mit den Scheiben machen kann ich nicht sagen, weil ich die Abläufe der Veränderung nicht kenne.
Nachträglich eingebrachte Perforationen haben immer den Nachteil, dass das Gefüge, welches beim Abkühlen und der Art der Abkühlung ensteht verändert wird in seiner Struktur und somit anfällig wird für Veränderungen. Man kann solche Veränderungen mit Tempern und anderen Verfahrensschritten " etwas heilen" aber werden diese nicht gemacht oder nur Teilweise dann gibt es Probleme.
Eine Nachträglich eingebrachte Nut ist aber nicht sehr tragisch, wenn diese genau berechnet wurde und nur eine bestimmte Tiefe hat und mit der Richtigen Methode eingebracht wurde.
Eine Scheibe deren Löcher bereits in der Gußform enthalten sind hat eine viel viel höhere Festigkeit im Gefüge als ein Gefüge welches durchbohrt wurde und geschwächt wurde.
Man spricht im Metall von Korngrößen die bei der Abkühlung entstehen und im Verbund eine Einheit ergeben die wenn keine Einschlüsse vorhanden sind extrem Stabil sind (kommt auf die Metallart an). Wird das Gefüge durchbrochen(Bohrung), dann ensteht eine Schwachstelle an der das Gefüge bei Belastung mehr und mehr Aufbricht.
Korngrößen in einer Bremsscheibe
Eine Scheibe die gegossen wird und in der Form die Perforation eingebracht wird hat, ein geschlossenes Gefüge um das Loch. Es entstehen keine gelösten Einheiten .Jedoch betrachtet man das Gefüge um das Loch in einem größeren Bereich stellt man fest, dass im geschlossenen Gefüge eine Schwachstelle ist. Mann muss es sich vorstellen wie eine Hauswand in der ein Fenster ist. Diese Stelle wird trotz geschlossenen Gefüge sehr anfällig sein bei starken Belastungen. Da sind viele physikalische Eigeschaften am Wirken.-->zyklische Plastizität, Versetzungsstruktur, Kornorientierung, Beugungsprofilanalyse, Eigenverzerrung usw...
Hier mal verschiedene Gefüge die entstehen durch Eingriffe um ein Metall im Gefüge zu verändern. Man sieht stark wie sich die Korngrößen verkleinern.
Loch durch das ein Versatzriß geht
Ergo jede gelochte Scheibe wird Risse bekommen es liegt in der Art der Beschaffenheit.
Meine 330mm Bremboscheibe, die gegossene Löcher hat ist mit Rissen schon stark durchzogen als auch eine nur gelochte Scheibe oder die AMG Scheibe (da zeige ich noch Bilder) bekommen Risse.
Scheiben die nur geschlitzt sind sind für Risse nicht anfällig.
Wichtig: eine gelochte Scheibe muss immer freie Löcher haben, man muss diese von Zeit zu Zeit freistechen (Körner und Hammer). Eine genau Abfolge kann man nicht sagen, da es auf Witterung, Fahrleistun, Einsatz usw ankommt. Bei Regen setzen sich Perforationen schneller zu als bei Sonnenschein. Nicht wundern Bremsstaub und Wasser ergenb ein hartes Gebinde.
Es sind alle Löcher mit dem Körner aufzustechen, auch wenn diese als nicht "verschlossen" anzusehen sind. Es müssen alle Löcher mit dem Körner bearbeitet werden.
Hält man diese goldene Regel nicht ein, hat man keine Freude an einer gelochten Scheibe. Zugesetzte Löcher verschlechtern die nöitge Belüftung einer Hochleistungsbremsscheibe sehr stark.
Folgen sind HotSpots (blaue Punkte auf der Scheibe) und Verzug der Scheibe.
Ich pers. schaue jeden Monat genau nach den Scheiben, aber beim Felgenputz sieht man es dann schon genauer.
Gruß
Benni