Langer
Guest
Das hat jetzt den Maschinenbauer in mir gefordert! :idea:
Erst sollten wir mal festhalten, dass wir hier vom VR 6 Motor des R32 und nicht von irgendwelchen V- oder Boxermotoren reden. Dort ist der Biturbo aus verschiedenen Gründen oft die einzige Lösung.
Bei der Einladerversion des VR 6 Motors werden alle Abgassströme sehr kurz nach den Auslasskanälen zusammengeführt, sonst müsste man den Lader sehr weit weg vom Zylinderkopf anbringen, was bei unseren Autos aber nicht geht (sonst sitzt der Lader unterm Schaltknüppel). Dadurch wird bei der Einladerversion der Abgasgegendruck durch die gegenseitige Beeinflussung der sich überschneidenden Zylinder (Zündwinkelabstand 135 Grad) sehr hoch.
Das führt in der Folge zu höheren Abgasstemp. (= Brennraumtemp.) und deshalb muß die Voreilung der Zündung zurückgenommen werden, damit der Motor nicht klopft. Das führt zu "Leistungseinbußen"
Bei der Biturboversion werden immer nur 3 Zylinder zusammen auf einen Lader geführt. Diese 3 Zylinder liegen vom Zündwinkel weit auseinander (270 Grad) und beeinflussen sich nicht negativ. Deshalb hat der R32 auch orginal das zweiflutige Hosenrohr.
Im Ergebnis bedeutet das, mit der Biturbovariante lassen sich, ohne den Motor thermisch zu überlasten, bei geringerem Abgasgegendruck höhere spezifische Leistungen erreichen.
Ich weiß von HGP, das bei den Biturbos nicht das volle Drehmoment in allen Bereichen vom Motor abgerufen wird, weil sonst diverse Bauteile ihren Geist aufgeben. Beliebte Schwachstellen sind neben Getriebe und Achswellen die Schwungräder bzw. deren Befestigungsschrauben an der Kurbelwelle. Ein Problem, das Porsche mit rutschenden Kupplungen beantwortet (kein Witz).
Also grundsätzlich kann der Biturbo mehr Drehmoment in allen Drehzahlen erzeugen (damit auch mehr Leistung) die Limitationen bei unserem Auto liegen aber in den Bauteilen.
Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich erklärt. *roll*
Dazu kann ich wieder nur eins sagen " Respekt" auf dein Wissen kann man ja Neidisch werden
Gruß und immer weiter so Tobi